Auf der Kritiken-Sammelseite Rotten Tomatoes bildet er zwar nicht mehr ganz das Schlusslicht, da der zwei Jahre später erschienene „Ant-Man And The Wasp: Quantumania“ mit nur 46 Prozent positiven Besprechungen dort mittlerweile den schlechtesten Kritiken-Score eines MCU-Films vorzuweisen hat. Mit nur einem Prozentpunkt mehr (und einem weniger als das jüngste MCU-Abenteuer „Captain America: Brave New World“) zeigt sich aber, dass „Eternals“ beim Kinostart ebenfalls ziemlich auf den Deckel bekommen hat.
Doch diese Schelte hat der 26. MCU-Film trotz aller Makel keineswegs verdient. Falls ihr angesichts der sehr durchwachsenen Resonanz bislang einen Bogen um das Superhelden-Spektakel gemacht hat, gibt es nun DIE Gelegenheit, es nachzuholen: Ganze dreieinhalb Jahre nach dem Release zeigt ProSieben „Eternals“ am Ostersonntag, 20. April 2025, um 20.15 erstmals im deutschen Free-TV.
Das dient obendrein zur Einstimmung auf den Marvel Day, der nicht nur mit einer „Eternals“-Wiederholung, sondern auch mit einigen weiteren MCU-Blockbustern (u.a. „Black Panther“ und „Guardians Of The Galaxy 2“ gefüllt ist (wobei diejenigen, die vor 20.15 Uhr laufen, wegen einer Altersfreigabe ab 12 Jahren leider ein wenig gekürzt sein werden). Ganz flexibel und ohne Werbeunterbrechung gibt es „Eternals“ natürlich auf DVD und Blu-ray* sowie im Streaming-Abo von Disney+:
Ein neues Superhelden-Team: Das ist die Story von "Eternals"
Im Zentrum von „Eternals“ steht die gleichnamige Truppe von übermenschlichen, kosmischen Wesen (u.a. Richard Madden, Angelina Jolie und Salma Hayek), die seit Jahrtausenden auf der Erde leben und dort immer mal wieder in die Menschheitsgeschichte eingreifen – allerdings nur wenn die raubtierhafte Alien-Rasse der Deviants auf der Bildfläche erscheint und zur Bedrohung wird.
Das ist zum Glück nun schon mehrere Hundert Jahre nicht der Fall gewesen, sodass sich die Eternals in der Gegenwart in alle Himmelsrichtungen verstreut und sich auf verschiedene Weise in die menschliche Gesellschaft integriert haben. Doch dann tauchen die besiegt geglaubten Deviants eines Tages doch wieder auf. Haben die mysteriösen Erdbeben etwas damit zu tun, die zur selben Zeit überall auf der Erde aufgetreten sind?
Tolle Bilder, neue Impulse, alte Marvel-Probleme
Bei „Eternals“ fallen an vielen Stellen vor allem die wundervollen Bilder ins Auge. Die kurz vorher mit zwei Oscars für ihren grandiosen „Nomadland“ ausgezeichnete Chloé Zhao (für die Beste Regie und den Besten Film) hat großen Wert darauf gelegt, an echten Orten und mit natürlichem Licht zu drehen – und das zahlt sich aus. Statt die für viele Marvel-Filme übliche Greenscreen-Künstlichkeit bekommen wir hier eindrucksvolle Landschaftspanoramen geboten, die „Eternals“ zum für mich bestaussehendsten MCU-Blockbuster überhaupt machen und überdies den epischen Ausmaßen der Handlung Rechnung tragen.
Die umfasst schließlich nicht nur mehrere Epochen und viele verschiedene Schauplätze, sondern stellt uns in knapp zweieinhalb Stunden eine komplett neue Helden-Truppe mit gleich zehn Mitgliedern vor, die alle ihren Platz in der Welt suchen. Da grenzt es schon fast an ein Wunder, dass hier kaum eine Figur zu kurz kommt. Mit den geschickt eingewobenen Rückblenden erfahren wir mehr und mehr über ihre Hintergründe und bekommen ein immer besseres Gefühl für ihre Dynamik. Dabei bekommt so ziemlich jeder Eternal auch seinen oder ihren großen Moment.

Und auch abseits der ausgedehnten Erzählung über die Jahrhunderte hinweg, wird immer mal aus der gewohnten Marvel-Formel ausgebrochen, vor allem wenn es um die gar nicht so eindeutige Zuschreibung von Gut und Böse geht, die mit einigen Twists daherkommt und so jede Menge Schwung ins Geschehen bringt. Um die nicht immer so elegante Anknüpfung zum MCU ist man dennoch sehr bemüht, hier wäre eine noch konsequentere eigene Identität wünschenswert gewesen. Das trifft ebenso auf den altbekannten MCU-Humor zu, der hier ein ums andere Mal etwas fehl am Platz wirkt.
So schafft „Eternals“ zwar nichts den Aufstieg in den MCU-Olymp. Davon, der schlechteste Film aus dem Marvel Cinematic Universe zu sein, ist der wunderschön anzusehende und toll gespielte Sci-Fi-Actioner aber definitiv meilenwert entfernt.
Und falls euch interessiert, warum „Eternals“ in mehreren Ländern verboten und warum er trotz seines Einspiels von rund 400 Millionen Dollar als Flop verbucht wurde, lest einfach noch diesen Artikel:
Dieser Marvel-Blockbuster wurde in mehreren Ländern verboten: Schon vier Jahre später ist der MCU-Flop ein wenig in Vergessenheit geraten*Bei diesen Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links oder beim Abschluss eines Abos erhalten wir eine Provision. Auf den Preis hat das keinerlei Auswirkung.