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    Uwe Boll: "Transformers" und Marvel sind schuld an Donald Trump

    Uwe Boll ist bekannt dafür, seine Meinung offen zu äußern. In einem Podcast sprach er vieles an, was ihn an Hollywood stört. Besonders interessant ist dabei seine Meinung zum Zusammenhang zwischen dem aktuellen Blockbuster-Kino und der Politik.

    Walt Disney

    Der Podcast „Movies That Made Me“ der Trailers-From-Hell-Macher ist schon nach wenigen Folgen ein echter Tipp unter allen Cinephilen. Untermalt von Highlights aus dem passenden Filmscore sprechen hier Cineasten über jene Kino-Highlights, die sie nachhaltig geprägt haben. In der neuesten Ausgabe hatten die Gastgeber Josh Olson (Drehbuchautor von unter anderem „A History Of Violence“) und Joe Dante (Kultregisseur von unter anderem „Gremlins“) den streitbaren Uwe Boll am Mikrofon. Und der spricht in dem Podcast nicht nur über die Filme, die bei ihm besonderen Eindruck hinterließen, sondern holt immer wieder sehr weit aus, fasst seine Karriere noch einmal zusammen und äußert sich vor allem auch kritisch zum aktuellen Hollywood-Blockbuster-Kino. Er wiederholt dabei den Vorwurf, dass dieses schuld am Aufstieg von Donald Trump zum US-Präsidenten sei.

    Diese Filme sind alle indirekt Unterstützung für die Armee, Support für den Militär-Komplex in Amerika“, kritisiert Uwe Boll so unter anderem die Werke von Marvel oder auch „Transformers“. Filme wie „The Avengers“ zeigen laut Boll „wie Probleme mit Gewalt gelöst werden“, wobei er vor allem auf die finalen Auseinandersetzungen anspielt: „Es wird nicht infrage gestellt, dass es hier eine Schlacht gibt, nicht infrage gestellt, dass ein Krieg passiert.“ Die Kämpfe werden zudem immer auf „überwältigende Weise“ dargestellt. „Das sorgt dafür, dass Dinge wie Donald Trump passieren, dass immerzu irgendwo auf der Welt Bomben hochgehen, dass Bürgerkriege stattfinden“, ist Boll überzeugt.

    Verdirbt das aktuelle Kino unsere Kinder?

    Natürlich liefert der umstrittene Filmemacher hinter Werken wie „Postal“, „Rampage“ und „Far Cry“ auch eine Begründung. Die Filme sorgen seiner Meinung nach dafür, dass die Denke akzeptiert werde, dass man am Ende alles mit Waffen lösen könne, durch Superheldenfilme werde so etabliert, dass es da jemanden gebe, der am Ende schon aufräume.

    Die „größte Bedrohung“, so Boll, sei aktuell daher, was durch diese Filme den Kindern angetan werde. Er verweist auf seine eigenen Kinder. Sein ältester, zehn Jahre alter Sohn wisse zwar mittlerweile Bescheid, aber sein jüngerer halte Superhelden für real. Und dabei beklagt Boll auch, dass mit diesen Filmen weit mehr geschieht als bloßes Konsumieren – schließlich hängt noch die ganze Merchandise-Kette dran: „Ich habe so viel Geld für ‚Transformers‘-Spielzeug ausgegeben und ich hasse die Filme und Michael Bay, aber ich habe keine Wahl.“

    Früher war alles besser

    Uwe Boll scheint also überzeugt, dass solche Filme zu einer Abstumpfung führen, dass durch sie der Gedanke von einem starken Mann etabliert wird, der am Ende alles löst. Und das führt dann zur Wahl eines Politikers wie Donald Trump, der mit seinen Worten eben genau jene Politik vertritt – zumindest interpretieren wir so die Worte des deutschen Regisseurs, der selbst auch ausführt, dass früher alles besser war.

    Im Podcast geht es schließlich um die Filme, die ihn beeinflusst haben. Neben Werken wie „Der weiße Hai“ fallen da auch die Titel der hochpolitischen Vietnam-Kriegsfilme „Apocalypse Now“ oder „Die durch die Hölle gehen“ aus den 1970er Jahren. Boll kritisiert daneben das aktuelle Kino im Vergleich auch zu den Klassikern von früher: „All diese anderen Ideen, wie eine Gesellschaft, wie Länder funktionieren können, all diese Sachen, die wir durch ältere Filme bekommen haben, mit denen wir aufgewachsen sind“, seien aus dem heutigen Kino „verschwunden“.

    Dass Filme wie „Transformers“ und „The Avengers“ seiner Meinung nach „dafür sorgen, […] dass ein Idiot wie Trump […] amerikanischer Präsident wird“, äußerte Boll übrigens bereits vor einigen Monaten in einem Video, in dem er auch – nicht ganz ernst gemeint – forderte, dass Warner den Titel des Monster-Blockbusters „Rampage“ ändern solle.

    Selbst ist er aktuell nicht mehr als Regisseur aktiv. Mit der Veröffentlichung von „Rampage: President Down“ kündigte er das Ende dieser Karriere an. Seitdem betreibt er unter anderem ein Restaurant, für das es im Gegensatz zu vielen seiner Filme ausgezeichnete Kritiken gibt.

    Den ganzen Podcast mit Uwe Boll gibt es bei trailersfromhell.com.

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