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    Heute Abend streamen: Gewalt, Wahnsinn, Sex und Selbstzerstörung im krassesten College-Film aller Zeiten - vom "Pulp Fiction"-Mastermind
    Michael Gasch
    Michael Gasch
    Bei Micha ist nichts wichtiger als Filmpoesie, wodurch kunstvolle Filme wie Zhang Yimous "Hero" und Darren Aronofskys "The Fountain" einen ganz besonderen Platz in seinem Herzen einnehmen.

    „Pulp-Fiction“ Co-Autor Roger Avary nahm sich 2002 einer Romanvorlage des „American Psycho“-Autors an, die es in sich hat. Wenn es nach unserem Autor Michael Gasch geht, ist sein Film „Die Regeln des Spiels“ der krasseste College-Film aller Zeiten.

    College-Filme haben bekanntlich einen bestimmten Ruf - besonders dann, wenn es nur um Partys, Drogen, Sex und dreckige Gags geht. „Die Regeln des Spiels“ ist dagegen eine ganz andere Hausnummer. Was will man aber auch erwarten, wenn sich Roger Avery (Co-Autor von „Pulp Fiction“) eine Geschichte von Bret Easton Ellis (der Romanautor hinter der „American Psycho“-Vorlage) inszeniert?

    Eine Vorwarnung ist vermutlich angebracht. Geht man unwissend in diesen Film hinein, so kann es schon passieren, dass ein paar verstörende Bilder einen regelrecht vom Hocker hauen – ich spreche aus Erfahrung. Von einem typischen College-Film wie „American Pie“ ist das rücksichtslose Drama nämlich Welten entfernt. Wer einen Jugendfilm der etwas anderen Art einmal erleben will, der sollte sich „Die Regeln des Spiels“ unbedingt auf die Watchlist packen. Zurzeit gibt es „Die Regeln des Spiels“ sogar kostenlos mit Werbung bei RakutenTV. Als VoD gibt es den Film unter seinem Originaltitel „The Rules Of Attraction“ unter anderem bei Amazon Prime Video.

    Wenn ihr also für heute Abend noch nichts auf der Watchlist besitzt, weil ihr alles im Kino schon sehen konntet und euch das Angebot von Netflix gerade nicht anspricht, gebt diesem Film eine Chance. Ich erkläre euch auch warum.

    "Die Regeln des Spiels": Ein Trip, der es in sich hat

    Es ist die Zeit Mitte der 80er im amerikanischen New England. Episodenhaft erzählt, verfolgen wir das Leben der Studenten Sean Bateman (James Van Der Beek), Paul Denton (Ian Somerhalder) und Lauren Hynde (Hynde Shannyn Sossamon), die das Camden College besuchen. Sex, Drugs and Rock ’n’ Roll bestimmen den Alltag - bis die hedonistische Welt einzustürzen droht.

    Gefangen in einem Strudel aus Missverständnissen, Enttäuschungen und Selbstzerstörung kommen sich alle drei immer näher, um die innere Leere abzuschütteln. So weichen die Partys den ruhigeren Abenden, in denen die Jugendlichen aufatmen können, um die Angst vor dem Leben zumindest für einen kurzen Augenblick zu vergessen.

    Ungeschönt, wuchtig, erinnerungswürdig ... und nur 1 Stern auf Filmstarts

    Filme, die sich wie eine Faust in die Magengrube anfühlen, gibt es viele, man denke beispielsweise an die Werke von Gaspar Noé zurück. „Die Regeln des Spiels“ schafft nicht nur das, sondern kann gleichzeitig auch mit genug Humor aufwarten, um keine lang anhaltenden Tortur abzugeben. Dennoch - zu rabiat, verstörend und traurig sind hier einige Szenen, wodurch das Publikum konstant in den Bann gezogen wird. Die Unberechenbarkeit, dass die Gewaltspirale immer weiter zunimmt sowie das Gefühl, dass Avery keine Skrupel hat, den Zuschauer zu überfordern, machen den Film zu einem einzigartigen Erlebnis.

    Filmische Spielereien, die Split-Screens, eine unchronologische Erzählstruktur und rückwärts abgespielte Szenen umfassen, runden das Ganze zudem perfekt ab. Hier ist eben nichts konventionell, weder die Narrative, noch die Inszenierung - was auch viele Leute für den Kopf stoßen kann. Hier auf FILMSTARTS.de gibt es in der offiziellen Kritik von Ulrich Behrens so gerade mal einen einzigen Stern.

    Concorde Filmverleih GmbH
    Fun Fact: Sean Batemans Name ist kein Zufall. Er ist nach der Romanvorlage der jüngere Bruder von Patrick Bateman (American Psycho)

    Daher ist dieser persönliche Streaming-Tipp auch ein Kontrapunkt, damit ihr euch davon nicht abschrecken lasst, sondern Averys grandiosem Film eine Chance gebt. Den Titel dürft ihr dabei auch gerne wortwörtlich nehmen, denn es ist ein wahrlich gelungenes Portrait über die Regeln des (Film)-Spiels und wie mit denen gebrochen wird - samt eines unvorhersehbaren Faustschlags, den sicher nicht nur mir der Film gegen Ende hin verpasst hat.

    Es bietet sich übrigens auch ein ganz besonderes Doppel-Feature an, denn es ist ein faszinierender Vergleich zwischen zwei Verfilmungen des Schriftstellers Bret Easton Ellis möglich. „Die Regeln des Spiels“ als auch „American Psycho“ sind jeweils auf ihre eigene Art verstörend und zeigen die dunklen Abgründe der menschlichen Psyche. Übrigens hängen beide Geschichten auch leicht zusammen, wie vielleicht dem einen oder der anderen schon beim Namen der von „Dawson's Creek“-Star James Van Der Beek gespielten Hauptfigur dämmerte.

    Heute Abend streamen: Dieses Meisterwerk mit viel Marvel-Power ist ein unbedingtes Must-See

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