Mit herausragenden 4,5 von 5 Sternen in der FILMSTARTS-Kritik hat sich „Sunshine“ seinen Platz in unserer Liste der besten Sci-Fi-Filme aller Zeiten redlich verdient. Und längst nicht nur wir waren und sind von dem absolut bildgewaltigen Weltraum-Thriller rund um ein Astronauten-Team (u. a. Cillian Murphy, Chris Evans und Michelle Yeoh), das versucht, die sterbende Sonne erneut zu entfachen, angetan. Doch das gute Presse-Echo konnte damals nicht in einen Box-Office-Triumph umgemünzt werden – und das obwohl Regisseur Danny Boyle und Drehbuchautor Alex Garland mit den gemeinsamen Erfolgen von „The Beach“ und „28 Days Later“ in ihre dritte Zusammenarbeit gestartet sind.
„Sunshine“ spielte bei einem reinen Produktionsbudget von rund 40 Millionen Dollar 2007 nur 34,8 Millionen Dollar wieder ein, ein waschechter Kino-Flop. Das ist nicht nur angesichts der Qualität des Sci-Fi-Highlights bedauerlich, sondern auch weil uns dieser Misserfolg eine vielversprechende Fortführung gekostet hat, wie Danny Boyle nun enthüllte...
Es sollte eine "interplanetarische" "Sunshine"-Trilogie werden
Im Interview mit der Website Collider verriet der oscarprämierte „Slumdog Millionär“- und „Trainspotting“-Macher dazu: „Ursprünglich, als wir daran gearbeitet haben, schrieb Alex zwei weitere Teile. Es sollte eine Trilogie werden.“ Konkrete inhaltliche Details zu den einst geplanten „Sunshine“-Sequels lieferte Boyle allerdings nicht, einerseits weil er sich nicht mehr an alle Details erinnern könne, andererseits weil Garland gerade eine besonders „außergewöhnliche Idee“, die Teil der Fortsetzungen gewesen wäre, eines Tages womöglich noch mal nutzen könnte.
Der Regisseur verriet aber immerhin so viel: „Es war eine interplanetarische Trilogie. Sie hatte mit der Sonne selbst zu tun, mit zwei weiteren Geschichten.“ Das Reisen durch das Weltall hätte also offenbar stärker im Fokus gestanden, worauf auch Boyles etwas kryptische Aussage, dass es darum gegangen wäre, „nach draußen zu schauen und sich zu bewegen“, verweist.
Streitigkeiten bei der "Sunshine"-Produktion
Doch nicht nur das schlechte Abschneiden an den Kinokassen, sondern auch Streitigkeiten hinter den Kulissen könnten dazu beigetragen haben, dass aus „Sunshine 2“ und „Sunshine 3“ nie etwas geworden ist. So berichtete Danny Boyle im Collider-Interview auch von mehreren heftigen Auseinandersetzungen mit dem damaligen Fox-Searchlight-Chef Tom Rothman, der etwa großen Anstoß daran nahm, dass es in „Sunshine“ so wenig Hoffnung gebe und selbst, wenn sich ein Hoffnungsschimmer auftue, dieser direkt wieder im Keim erstickt werde.
Und selbst mit seinem Partner und Freund Alex Garland geriet Boyle beim „Sunshine“-Dreh aneinander, was offenbar sogar einer der Gründe war, warum die beiden danach lange Zeit kein weiteres Projekt gemeinsam angingen. Der Zwist der beiden sei aber rein beruflicher Natur gewesen und auch im Zusammenhang mit „Sunshine“ und den leider gescheiterten Fortsetzungen hat Boyle nur positive Worte für Garland übrig: „Interessant ist, dass Alex als Geschichtenerzähler einen natürlichen Instinkt hat, solche sich ausweitenden Geschichten erzählen zu wollen – und deshalb wurde ,28 Years Later‘ schließlich zu einer Trilogie.“
Damit sprach Danny Boyle auch schon das Projekt an, das ihn nach Jahren doch wieder mit Garland zusammengeführt hat, eine groß angelegte Fortführung ihres Infizierten-Horrors „28 Days Later“, deren Auftakt schon am 19. Juni 2025 in den deutschen Kinos startet. Und wer weiß: Wird die „28 Years Later“-Trilogie ein voller Erfolg, könnte dies vielleicht ja auch die verworfenen „Sunshine“-Pläne wiederbeleben. Dass Boyle diese nicht in aller Offenheit enthüllte, könnte zumindest bedeuten, dass auch er nach all den Jahren die Hoffnung darauf noch nicht ganz aufgegeben hat. Auf „28 Years Later“ könnt ihr euch derweil mit dem nachfolgenden Trailer einstimmen:
