Neu im Heimkino: Das (sehr viel) bessere "Fifty Shades Of Grey" – mit einer lüsternen Oscar-Gewinnerin
Sidney Schering
Sidney Schering
-Freier Autor und Kritiker
Er findet Streaming zwar praktisch, eine echte Sammlung kann es für ihn aber nicht ersetzen: Was im eigenen Regal steht, ist sicher vor Internet-Blackouts, auslaufenden Lizenzverträgen und nachträglichen Schnitten.

Nicole Kidman, „Triangle Of Sadness“-Darsteller Harris Dickinson und Antonio Banderas in einem positiv besprochenen Erotik-Thrillerdrama: Diese Woche erscheint „Babygirl“ im deutschen Heimkino.

Regisseurin Halina Reijn stammt zwar aus den Niederlanden, räumt derzeit aber in den USA auf: Nachdem sie mit „Bodies Bodies Bodies“ einen satirischen Genremix aus Horror, Krimi und schwarzem Humor ablieferte, wagte sie sich an eine Filmgattung, die einst zum Hollywood-Alltag gehörte, nun aber rar geworden ist: Mit „Babygirl“ inszenierte Reijn ein prominent besetztes Erotik-Thrillerdrama.

In der Geschichte über Begehren, Erniedrigung und Befriedigung sind Oscar-Gewinnerin Nicole Kidman als unerfüllte Geschäfts- und Ehefrau, „Triangle Of Sadness“-Darsteller Harris Dickinson und (komplett gegen den Strich besetzt) Antonio Banderas als schlechter Liebhaber zu sehen. Am 24. April 2025 erscheint „Babygirl“ auf DVD und Blu-ray im deutschen Heimkino.

Sowohl auf DVD als auch auf Blu-ray erwarten euch Featurettes, ein gemeinsames Interview mit Kidman und Reijn, Deleted Scenes, ein Audiokommentar sowie der Mitschnitt einer Pressekonferenz zum Film. Wenn ihr trotz des erotischen Themas auf das physische Element verzichten wollt, könnt ihr euch „Babygirl“ als VOD via Prime Video* besorgen.

Darum geht es in "Babygirl"

Romy Mathis (Nicole Kidman) ist Gründerin und CEO eines frisch börsennotierten Robotikunternehmens – und sie scheint ein perfektes Leben zu haben: Sie liebt ihren Gatten, den renommierten Theaterregisseur Jacob (Antonio Banderas), hat zwei aufgeweckte Töchter und schafft es, ihr Privatleben und ihre beruflichen Bemühungen unter einen Hut zu bringen. Da ist nur ein gewaltiges Problem: Jacob schafft es partout nicht, seiner Frau einen Orgasmus zu verschaffen.

Und Romy traut sich nicht, dieses Problem anzusprechen, weshalb sie sich nach dem Sex mit ihrem Mann regelmäßig verdünnisiert, um heimlich zu masturbieren. Als die sexuell unerfüllte Frau eines Tages Samuel (Harris Dickinson) kennenlernt, einen neuen Praktikanten in ihrer Firma, ist sie gebannt: Der galante Flegel ist arrogant, selbstbewusst und dominant. Das kitzelt bislang unterdrückte Leidenschaften in Romy hervor, woraufhin sie eine leidenschaftliche Affäre beginnen, in der Erniedrigung und Machtspiele an der Tagesordnung sind...

"Fifty Shades Of" Kidman?

FILMSTARTS-Chefkritiker Christoph Petersen war Feuer und Flamme: Er bezeichnete „Babygirl“ in seiner Rezension als „das (sehr viel) bessere 'Fifty Shades Of Grey'“ und vergab starke 4 von 5 Sternen. Unter anderem war er davon angetan, wie im Film „auf erstaunlich komplexe Weise“ über sexuelle Macht verhandelt wird, wie die Unbedarftheit der Hauptfiguren für schwarzen Humor sorgt und wie „Babygirl“ sein Publikum auf Fragen über sexuelle Offenheit und Ambivalenzen im menschlichen Miteinander stößt.

Ganz besonders stellte er zudem Kidmans Performance heraus: „So stark haben wir den 'Moulin Rouge'-Star lange nicht mehr gesehen“, heißt es in der FILMSTARTS-Kritik. Außerdem landete der Film auf Platz eins der Film-Jahresbestenliste 2024 der Time, auf Rang acht der Film-Jahresbestenliste 2024 des Mode- und Lifestylemagazins Harper's Bazaar sowie unter den Lieblingsfilmen des vergangenen Jahres von „Pink Flamingos“-Regisseur John Waters. Ein weiterer Film, von dem John Waters begeistert war, ist übrigens der tragisch-satirische Musical-Gangsterfilm „Emilia Pérez“.

Der kontrovers diskutierte Genrehybrid, der mit Oscar-Nominierungen überschüttet wurde und auch gepfefferte Kritik einstecken musste, ist kürzlich im Heimkino erschienen – mehr über das ungewöhnliche Projekt erfahrt ihr im folgenden Beitrag:

Neu im Heimkino: Einer der außergewöhnlichsten Gangsterfilme der vergangenen 15 Jahre – provokant, wild und tragisch

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