Die einen feiern ihn für seine Frühwerke (u.a. „Iron Monkey“), die anderen für seine jüngsten Hollywood-Auftritte wie in „John Wick 4“ – und vergessen dabei schnell, dass Donnie Yen auch schon mit „Blade II“ und „Shanghai Knights“ Traumfabriksluft schnupperte. Doch wenn wir über die Höhepunkte im Schaffen des mittlerweile 61-jährigen Action-Stars sprechen wollen, kommen wir nicht umhin, auch Wilson Yip ins Boot zu holen.
Gemeinsam mit Yen schuf dieser die „Ip Man“-Saga um den legendären Mentor Bruce Lees, deren erster Teil praktisch von jetzt auf gleich Klassikerstatus erlangte. Wer noch ein paar Jahre weiter zurück geht, entdeckt zudem noch weitere Martial-Arts-Highlights der 2000er, die Genre-Enthusiasten unbedingt kennen sollten – etwa den wahnsinnig brachialen „Killzone S.P.L.“, in dem sich Stars wie Sammo Hung und Simon Yam die Klinke in die Hand geben. Oder aber „Flash Point“ (2007), der weit über 15 Jahre nach seiner Deutschlandpremiere auf DVD am 26. Juni 2025 sein längst überfälliges Heimkino-Comeback feiert. Und wie!
Um zu veranschaulichen, wie angestaubt die Erstauflage mittlerweile ist: Die DVD*, die der Autor dieses Artikels hier noch rumliegen hat und nun schon bald ersetzen wird, trägt das rote FSK-18-Logo noch nicht auf der Vorderseite des Pappschubers, sondern im wesentlich kleineren Format auf dem Backcover (wie es früher eben lange so war)! Abgesehen davon war die Scheibe für damalige Verhältnisse zwar völlig okay, aus heutiger Sicht aber ist ein Upgrade mehr als überfällig. Und genau das werden wir nun endlich bekommen.
Denn „Flash Point“ erscheint als Sammleredition im stylischen Mediabook, die den Film erstmals auf 4K-Blu-ray enthalten wird! Darüber hinaus enthält das 2-Disc-Set den Streifen zusätzlich auf Blu-ray. Außerdem mit an Bord sind ein Making-of, Interviews, entfernte Szenen sowie das obligatorische Booklet.
"Flash Point": Ein Finale für die Ewigkeit
Donnie Yen ist Inspektor Jun Ma, der unter seinen Kollegen für seine skrupellosen Vorgehensweisen ebenso geschätzt wie berüchtigt ist – und gemeinsam mit seinem Partner Wilson (Louis Koo) einen vietnamesischen Drogenring aushebeln soll, der sich seit einiger Zeit in Hongkong breit macht.
Wilson soll undercover in die kriminelle Organisation eingeschleust werden und diese schließlich von innen zerstören – doch dann fliegt eines Tages seine wahre Identität auf. Es entfacht ein blutiger Rachefeldzug, der Inspektor Ma einmal mehr dazu zwingt, das Gesetz in die eigene Hand zu nehmen…

Auf inhaltlicher Ebene wandelt „Flash Point“ auf den altbewährten Pfaden zahlreicher Hongkong-Klassiker. Mit einem soliden Krimi-Plot erfindet er das Rad so zwar keineswegs neu, konstruiert (auch dank eines überzeugenden Casts) aber immerhin die wichtigsten Eckpfeiler, um die Action-Setpieces ohne allzu viel Leerlauf miteinander zu verbinden. Auf komplexe Ausschweifungen wird in dem mit einer Laufzeit von deutlich unter 90 Minuten angenehm knackig daherkommenden Kracher somit weitestgehend verzichtet.
Das Prunkstück ist ganz klar die Action, in der Yen und Wilson Yip zeigen, was sie auf dem Kasten haben. Wobei vor allem das Finale mit seiner inszenatorischen Finesse und Wucht in Erinnerung bleibt, die beißende Spannung und brachialen Bombast auf mitreißende Weise vereint. Besser geht es kaum!
Wenn Yip etwa von oben filmt, wie drei auf die Zähne bewaffnete Männer im hohen Gras und in unmittelbarer Nähe aufeinander lauern, ist das visuelles Erzählkino par excellence. Und sobald Yen und Collin Chou – bekannt unter anderem als Seraph in den „Matrix“-Fortsetzungen – die Fäuste fliegen lassen, gibt es ohnehin kein Halten mehr. Minutenlang fliegen die beiden durch die Lüfte, vermöbeln sich nach allen Regeln der Kunst und werden von einer trommelnd-klimpernden musikalischen Untermalung angepeitscht, die sich nie in den Vordergrund drängt. Stattdessen treibt sie die beiden spürbar immer weiter an, in einer buchstäblich atemberaubenden Sequenz die berühmte Extrameile zu gehen, die „Flash Point“ im Finale von anderen Martial-Arts-Actionern abhebt. Und der Aufwand hat sich gelohnt: Der finale Showdown zählt sicherlich zu den spektakulärsten Zweikämpfen, die das Action-Kino der 2000er zu bieten hat!
Einen anderen sehenswerten Klopper, der in seiner Heimat Kinogeschichte schrieb, hierzulande aber dennoch kaum bekannt ist, könnt ihr indes seit kurzem im Abo bei Amazon Prime Video streamen:
Neu bei Amazon Prime Video: Dieser Martial-Arts-Actioner war ein riesiger Kino-Hit – und ist dennoch kaum bekannt!*Bei den Links zum Angebot von Amazon handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links. Bei einem Kauf über diese Links erhalten wir eine Provision.