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    Heute kennt ihn jeder: Dieser Schauspieler musste lügen, um seine Durchbruchsrolle im besten Kriegsfilm aller Zeiten zu bekommen
    Michael Bendix
    Michael Bendix
    -Redakteur
    Schaut pro Jahr mehrere hundert Filme und bricht niemals einen ab. Liebt das Kino in seiner Gesamtheit: von Action bis Musical, von Horror bis Komödie, vom alten Hollywood bis zum jüngsten "Mission: Impossible"-Blockbuster.

    Sein Gesicht ist jedem Filmfan vertraut – spätestens, seit Laurence Fishburne als Morpheus in der „Matrix“-Trilogie zu sehen war. Doch am Anfang seiner Karriere stand eine kleine Notlüge, die sich später sogar als lebensrettende Maßnahme erwies...

    Die Filmografie von Laurence Fishburne liest sich schon ziemlich beeindruckend: Natürlich kennen wir alle den Schauspieler als Neos Mentor Morpheus in den ersten drei „Matrix“-Filmen. Doch auch darüber hinaus beeindruckt die Dichte an Kassenhits, Klassikern und Meisterwerken, in denen der 62-Jährige zu sehen war:

    Fishburne hat in Steven Spielbergs „Die Farbe Lila“ genauso mitgespielt wie in Clint Eastwoods „Mystic River“, er war in den 90er-Jahre-Kultfilmen „King Of New York“ und „Boyz N The Hood“, drei „John Wick“-Filme finden sich ebenfalls in seiner Vita, und sowohl bei DC („Man Of Steel“) als auch bei Marvel („Ant-Man And The Wasp“) wurde er zum Teil von Superhelden-Universen.

    Außerdem hat Fishburne gleich ganz am Anfang seiner Karriere an einem absoluten Meilenstein der Filmgeschichte mitgewirkt: „Apocalypse Now“, der (nicht nur) für die FILMSTARTS-Community der beste Kriegsfilm aller Zeiten ist! Doch um diese Rolle zu bekommen, musste er ein bisschen tricksen...

    Fishburne hatte in der Seifenoper „Liebe, Lügen, Leidenschaft“ sowie dem Coming-Of-Age-Flop „Cornbread, Earl And Me“ seine ersten Gehversuche vor der Kamera gemacht, als Ende der 70er Jahre die Chance winkte, in einem Film von Francis Ford Coppola mitzuspielen, der mit den ersten beiden „Der Pate“-Filme gerade das Genre des Gangsterfilms revolutioniert hatte.

    Doch für die Rolle des jungen Mr. Clean, der an Willards (Martin Sheen) gefährlicher Expedition teilnimmt, im Dschungel den wahnsinnig gewordenen Colonel Kurtz (Marlon Brando) zu finden, war Fishburne mit gerade einmal 14 Jahren eigentlich noch zu jung.

    Also griff der Schauspieler auf eine Notlüge zurück: „Ich habe ihnen gesagt, dass ich 16 war, als ich mich beworben habe“, erzählte der „Mission: Impossible III“-Star in einem Interview mit dem kanadischen Sender CBC – allerdings glaubt er bis heute, dass die Produzenten einfach bei seinem Spiel mitgespielt haben. „Ich denke, sie wussten genau, dass ich jünger bin, ich glaube nicht, dass ich wirklich jemanden reingelegt habe.“

    Nach einem Ausweisdokument wurde Fishburne offenbar nicht gefragt. Stattdessen soll Coppola eine zufällig vorbeikommende junge Frau gefragt haben, ob der Darsteller ihrer Meinung nach wie 18 aussieht. Sie sagte „Ja“ – und damit war Fishburne engagiert. Das hat nicht nur seine Karriere vorangetrieben, sondern auch Emilio Estevez das Leben gerettet...

    Laurence Fishburne hat Emilio Estevez das Leben gerettet

    Estevez ist der Sohn von Martin Sheen, dem Hauptdarsteller von Coppolas bis heute verstörendem Meisterwerk, und wollte seinen Vater am Drehort besuchen. „Wir haben uns nur für ein paar Tage auf den Philippinen getroffen“, erzählte der „Breakfast Club“-Star in der Jennifer Hudson Show.

    „Wir fuhren zusammen in einem kleinen Boot und kamen dem Ufer zu nahe, also schlug ich vor, auszusteigen und [das Boot] vom Ufer wegzuschieben. Ich sprang aus dem Boot in eine Art morastigen Treibsand und begann zu sinken. Fishburne sah mich an und sagte nur: ,Nimm meine Hand!' Und er zog mich heraus. Seitdem sind wir miteinander verbunden.“

    Fishburnes Casting war also ein doppelter Glücksfall. Coppola war übrigens so angetan von dem damaligen Newcomer, dass er ihn in den 80er Jahren noch zwei weitere Male engagierte, für seine Filme „Cotton Club“ und „Rumble Fish“.

    In diesem Bruce-Willis-Flop hatte Scarlett Johansson ihren ersten Auftritt – hättet ihr sie erkannt?

    Dies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels. Ein ähnlicher Beitrag ist zuvor bereits auf unserer französischen Schwesternseite AlloCiné erschienen.

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