2024 fanden einer der spannendsten Regisseure Deutschlands, eine gefeierte Darstellerin und ein wichtiges Thema zusammen: Andreas Dresens Historiendrama „In Liebe, eure Hilde“ mit „Babylon Berlin“-Star Liv Lisa Fries erzählt vom Widerstand gegen das NS-Regime und errichtet dem couragierten Handeln der „Roten Kapelle“ ein filmisches Denkmal.
Zu den zahlreichen positiven Besprechungen des Historiendramas gehört auch die 4-Sterne-Kritik von FILMSTARTS-Autor Michael Meyns: Er vergleicht es unter anderem mit einem Christopher-Nolan-Meisterwerk und einem skandalträchtigen, verstörenden FSK-18-Horrorfilm. Überzeugt euch selbst: Ab sofort ist „In Liebe, eure Hilde“ bei Amazon Prime Video im Abo enthalten!
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Darum geht es in "In Liebe, eure Hilde"
Berlin, Anfang der 1940er: Betti Gertrud Käthe Hilde Rake (Liv Lisa Fries), einfach Hilde genannt, hat sich verliebt. Ihr Auserwählter ist Hans Coppi (Johannes Hegemann), der Sohn einer Schneiderin und eines Malers. Sie heiraten, und zunächst lässt ihre Leidenschaft zueinander Hilde die ständige Gefahr vergessen, die vom Krieg und dem hetzerischen Regime ausgeht.
Aber nach und nach engagiert sie sich ebenfalls in den Widerstandskreisen, in denen sich Hans bewegt. Eingangs agiert Hilde eher ängstlich, alsbald beteiligt sie sich aber beherzt an den Aktionen einer Gruppe, die später als „Rote Kapelle“ bekannt werden sollte. Es ist für Hilde der schönste Sommer ihres Lebens. Doch als er sich neigt, werden alle verhaftet, die sie liebt...
Rückwärts und vorwärts zugleich
Der Historienfilm ist die mittlerweile achte Zusammenarbeit zwischen Dresen und Drehbuchautorin Laila Stieler, die unter anderem Dresens Senioren-Liebesdrama „Wolke 9“ und seine Realsatire „Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush“ verfasste. Sie schrieb aber auch zahlreiche Drehbücher, die von anderen Regieschaffenden verwirklicht wurden, wie den viel diskutierten TV-Film „Die Opfer – Vergesst mich nicht“ aus der Reihe „Mitten in Deutschland: NSU“.
Stielers Ansatz, die wahre Geschichte Hilde Coppis aufzuziehen, gehört zu den Aspekten des Films, die FILMSTARTS-Kritiker Michael Meyns besonders lobend herausstellt. Sie ähneln nämlich einem Thriller-Meisterwerk und einem berüchtigten Horror-Skandalfilm: „Diesmal bedient sie sich einer zweiteiligen, gegenläufigen Struktur, die zumindest zur Hälfte an Christopher Nolans 'Memento' und noch mehr an Gaspar Noés 'Irréversible' erinnert.“
Denn „In Liebe, eure Hilde“ teilt Coppis Leben in zwei Sinnhälften: Alles ab ihrer Verhaftung durch die Gestapo wird linear erzählt. Ihr Leben zuvor wird mittels Rückblenden in umgekehrter Reihenfolge geschildert – von der Verhaftung zurück zum frühen Liebesglück zwischen Hilde und Hans Coppi. „Was anfangs noch wie ein etwas forcierter dramatischer Kniff wirkt, erweist sich mit zunehmender Dauer allerdings als brillanter Dreh“, urteilt Meyns in der FILMSTARTS-Kritik.
Er befindet auch, dass Fries in dem Historienstoff noch besser spielt als sonst. Das macht „In Liebe, eure Hilde“, um weiter aus der FILMSTARTS-Rezension zu zitieren, zu einem Film, der selbst den „mehr als ausgetretenen Gefilden des Drittes-Reich-Widerstandskinos“ Neues abgewinnt und das relevante Thema mittels „ruhigem, emphatischem Beobachten“ auf berührende Weise behandelt.
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Dies ist eine überarbeitete Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.