„Deutsches Kino ist [doch] geil“: So heißt unsere aktuelle Reihe, in deren Rahmen wir jeden Monat einen deutschen Film würdigen, der in unseren Augen belegt, dass deutsches Kino entgegen der Meinung vieler Filmfans doch einiges zu bieten hat.
Im April haben wir beispielsweise die satirisch angespitzte Komödie „Another German Tank Story“ mit unserem Gütesiegel ausgezeichnet. Mit Filmen wie Mascha Schilinskis „In die Sonne schauen“ und Christian Petzolds „Miroirs No. 3“ (jeweils 4,5 von 5 Sternen auf FILMSTARTS!) sowie Fatih Akins „Amrum“ wiederum ist das deutsche Kino aktuell auch bei den Filmfestspielen von Cannes endlich mal wieder richtig stark vertreten. Aus diesem Grund schauen wir einmal zurück – und werfen einen Blick darauf, was das deutsche Kino in der Vergangenheit zu bieten hatte!
Das sind die 10 besten deutschen Filme aller Zeiten:
- "Das Boot" – 4,442 von 5 Sternen
- "M – Eine Stadt sucht einen Mörder" – 4,352 von 5 Sternen
- "Metropolis" – 4,330 von 5 Sternen
- "Gegen die Wand" – 4,315 von 5 Sternen
- "Nosferatu, eine Symphonie des Grauens" – 4,256 von 5 Sternen
- "Das Leben der Anderen" – 4,252 von 5 Sternen
- "Die Feuerzangenbowle" – 4,222 von 5 Sternen
- "Der Untergang" – 4,222 von 5 Sternen
- "Die unendliche Geschichte" – 4,177 von 5 Sternen
- "Victoria" – 4,177 von 5 Sternen
Auf dem ersten Platz steht mit „Das Boot“ der Film, der für Wolfgang Petersen („Troja“, „Air Force One“) gemeinsam mit dem Fantasy-Hit „Die unendliche Geschichte“ (Platz 9!) die Eintrittskarte nach Hollywood bedeutete: Das Zweiter-Weltkriegs-Epos mit Jürgen Prochnow und Herbert Grönemeyer wurde – ähnlich wie zuletzt auch „Im Westen nichts Neues“ – für mehrere Oscars nominiert (darunter Beste Regie und Beste Kamera) und erhielt in unserer offiziellen FILMSTARTS-Kritik die seltene Höchstwertung von 5 von 5 Sternen. Später wurde die gleichnamige Romanvorlage von Lothar-Günther Buchheim noch zu einer erfolgreichen TV-Serie.
Während „Das Boot“ bei uns als einer der wenigen Filme bezeichnet wird, der sich das Prädikat „Antikriegsfilm“ wirklich verdient hat, löste er seinerzeit auch manche Diskussion aus – schließlich verzichtet der komplett aus der Sicht von deutschen Soldaten erzählte Film fast vollständig auf eine politische Einordnung.
Das hat er mit „Der Untergang“ (Platz 8) gemein, der versuchte, dem von Bruno Ganz verkörperten Adolf Hitler menschliche Seiten abzuringen. Ihr zeigt euch von dem oscarnominierten (Bester fremdsprachiger Film) Kassenerfolg ähnlich begeistert wie unsere 4,5-Sterne-Kritik, die in ihm nicht nur ein „wichtiges“, sondern auch „eiskaltes“ Werk sieht, das keinerlei Mitleid mit den Charakteren aufkommen lasse.
„Das Leben der Anderen“ widmet sich einem anderen Kapitel der deutschen Geschichte: Ulrich Mühe spielt hier fünf Jahre vor dem Ende der DDR den Stasi-Hauptmann Gerd Wiesler, der auf ein Künstler-Paar angesetzt wird – und beginnt, an seiner Aufgabe zu zweifeln. Der Historien-Thriller von Florian Henckel von Donnersmarck (der bisher nicht an diesen Erfolg anknüpfen konnte) erhielt den Oscar als Bester fremdsprachiger Film sowie mehrere Deutsche Filmpreise – und den sechsten Platz in unserem Ranking.
Auf Platz 2 und 3 stehen gleich zwei Klassiker von Fritz Lang. Bevor er 1933 in die USA emigrierte, drehte der Regisseur mehrere der prägendsten und wichtigsten Werke der deutschen Filmgeschichte: darunter das expressionistische Mammutwerk „Dr. Mabuse, der Spieler“ und die nicht minder beeindruckende Fortsetzung, vor allem aber den bis heute erschütternden Kriminalfilm „M – Eine Stadt sucht einen Mörder“ (1931) sowie „Metropolis“ (1927), der eine Zweiklassengesellschaft in einer futuristischen Großstadt schildert – und unsere Vorstellung von der Zukunft nachhaltig mitgeformt hat. Genre-Meilensteine wie „Blade Runner“ hätten ohne die Vorarbeit von Fritz Lang vermutlich anders ausgesehen.
Ein weiteres Stummfilm-Meisterwerk steht auf Platz 5: „Nosferatu, eine Symphonie des Grauens“. Friedrich Wilhelm Murnau hat die so unheimliche wie wunderschöne Dracula-Variante 1922 gedreht – doch auch über 100 Jahre später hat der Film nichts von seiner Wirkmacht eingebüßt. 1979 interpretierte Werner Herzog den Stoff neu, diesmal mit Klaus Kinski statt Max Schreck in der Titelrolle. Anfang dieses Jahres kam eine von Robert Eggers inszenierte englischsprachige Version in die Kinos.
Mit Fatih Akins kraftvollem Liebesfilm „Gegen die Wand“ (2004) sowie „Victoria“ (2015), Sebastian Schippers gänzlich ohne Schnitte inszenierten Trip durchs nächtliche Berlin, finden sich auch jüngere Vertreter des deutschen Kinos in der Liste wieder. Auf Platz 7 hingegen steht ein Film, der für viele zum alljährlichen Advents-Ritual dazugehört wie Weihnachtsmarkt und Pfefferkuchen, obwohl er noch mitten im Nationalsozialismus entstanden ist und durchaus ideologischen Subtext aufweist: die Schulkomödie „Die Feuerzangenbowle“, 1944 mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle gedreht.
Abschließend noch ein paar Worte zur Liste: FILMSTARTS ist laut den offiziellen Zahlen von IVW für das gesamte Jahr 2024 die reichweitenstärkste deutschsprachige Seite zum Thema Filme und Serien. Die obige Liste basiert auf den Wertungen unserer Community, die zahlreiche Film- und Serienfans umfasst, und darf daher durchaus als repräsentativ für das deutsche Publikum betrachtet werden.
Alle User und Userinnen können wie bei den Kritiken der FILMSTARTS-Redaktion Wertungen zwischen 0,5 (mies) und 5 Sternen (Meisterwerk) vergeben. Die Durchschnittswertungen sind auf die dritte Nachkommastelle aufgerundet.
Zum besten Kriegsfilm aller Zeiten hat es „Das Boot“ bei uns übrigens nicht geschafft. Welches Meisterwerk stattdessen auf dem Podest steht, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel:
4,52 von 5 Sternen! Das ist der beste Kriegsfilm aller Zeiten – laut den deutschen ZuschauernDies ist eine aktualisierte Wiederveröffentlichung eines bereits auf FILMSTARTS erschienenen Artikels.
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